Mitternacht

SChrecken / und Stille / und dunckeles Grausen / finstere Kaelte bedecket das Land Itzt schlaefft was Arbeit und Schmertzen ermuedet / diß sind der traurigen Einsamkeit Stunden. Nunmehr ist / was durch die Lueffte sich reget / nunmehr sind Menschen und Thire verschwunden. Ob zwar die immerdar schimmernde Lichter / der ewig schitternden Sternen […]

Abend

DEr schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn / Und fuehrt die Sternen auff. Der Menschen muede Scharen Verlassen Feld und Werck / wo Thir und Voegel waren Traurt itzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit verthan / Der Port naht mehr und mehr sich zu der Glider Kahn. Gleich wie diß […]

Mittag

AUff Freunde! last uns zu der Taffel eylen / In dem die Sonn ins Himmels Mittel haelt Und der von Hitz und Arbeit matten Welt Sucht ihren Weg / und unsern Tag zu theilen. Der Blumen Zir wird von den flammen Pfeylen Zu hart versehrt / das außgedoerte Feld Wuendscht nach dem Tau‘ / der […]

Morgen Sonnet

DIe ewig helle Schaar wil nun ihr Licht verschlissen / Diane steht erblaßt; die Morgenroette lacht Den grauen Himmel an / der sanffte Wind erwacht / Und reitzt das Federvolck / den neuen Tag zu gruessen. Das Leben diser Welt / eilt schon die Welt zu kuessen / Und steckt sein Haupt empor / man […]

An die Sternen

IHr Lichter / die ich nicht auff Erden satt kan schauen / Ihr Fackeln / die ihr Nacht und schwartze Wolcken trennt Als Diamante spilt / und ohn Auffhoeren brennt; Ihr Blumen / die ihr schmueckt des grossen Himmels Auen: Ihr Waechter / die als Gott die Welt auff-wolte-bauen; Sein Wort die Weißheit selbst mit […]

Menschliches Elende

WAs sind wir Menschen doch? ein Wohnhauß grimmer Schmertzen Ein Ball des falschen Gluecks / ein Irrlicht diser Zeit. Ein Schauplatz herber Angst / besetzt mit scharffem Leid / Ein bald verschmeltzter Schnee und abgebrante Kertzen. Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwaetz und Schertzen. Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes Kleid Und in […]